Unterwelt (Teil 3) - Der versiegelte Johannishögl
Der Schacht vor den Eingangsmauern zur Johanniskirche am Johannishögl ist ein Mysterium. Er ist mit einem eisernen Schutzgitter versehen und man blickt auf eine Verfüllung mit Schotter.
Die Ambitionen des früheren Heimatpflegers zu einer archäologischen Untersuchung ließen sich aus finanziellen Gründen nicht verwirklichen.
An der Hügelspitze, wo der Schacht und die Kirche liegt, gibt es kein Wasservorkommen. Daher ist auch ein Brunnenschacht unwahrscheinlich.
Der Johannishögl selber gilt aufgrund seiner Lage als vorchristlicher Sonnenkultplatz. Es wird ein römischer Opferschacht vermutet in Verbindung mit dem Mithraskult. Die Mithrasverehrung ist vom nahegelegenen Höglwörth bekannt. In der dortigen Klosterkirche wurde ein Mithrasstein gefunden:
Mithrasstein Höglwörth
Wann und warum wurde der Schacht zugeschüttet?
Am Westausläufer des langegestreckten Hügels (=Högl) steht die Steinhögler Kirche, eine dem Heiligen Georg gewidmete Kirche.
Georgskirche stehen bevorzugt auf heidnischen Kultplätzen. Georg der Drachentöter sollte die unchristlichen Drachenkräfte besiegen. In diesem Zusammenhang sind die Untersuchungen des Archäologieforscherehepaares Kusch interessant, die eine Häufung von Georgskirchen über früheren Unterweltzugängen erkennen.
Ist der Johannishögler Schacht auch ein zugeschütteter Eingang zu den Unterweltvölkern?
Ich erinnerte mich dunkel, irgendwann mal etwas von einem Georgsfresko an der Johannishögler Kirchenmauer gehört zu haben, vielleicht vom Markus Lerach?
Jedenfalls kontaktierte ich den Kreisheimatpfleger, der diesbezüglich nachsehen will und schließlich entdeckte ich folgenden alten Zeitungsartikel (siehe letztes Foto) - und da war er also: Georg der Drachentöter am Johannishögl!
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