Samstag, 26. November 2022

Waldweihnacht am Untersberg

 "Es wird scho glei dumpa..." gesungen am 25. November 2023 bei der Waldandacht zu Füssen des Untersbergs.

Untersbergpfarrer Herbert Schmatzberger hielt wieder einmal die außergewöhnliche Christgeburtsmesse und viele hatten wohl das Gefühl, bei der wahrhaften Weihnacht teilzunehmen - ich/wir gehöre/n auch dazu.

zum Foto: Pfarrer Herbert Schmatzberger bei seiner Christgeburtsmesse (Foto von Dino B.)


Am Parkplatz Bruchhäusl sah ich Autokennzeichen aus München, Altötting, Tamsweg, Hallein neben den zahlreichen Einheimischen. Trotz Regen kamen die Gläubigen hierher, zu einem Wunderberg und zu einer Predigt der anderen Art. Pfarrer Schmatzberger spendete Trost, Hoffnung, Licht und Segen, sprach von der Kraft der Engel in diesen schwierigen Zeiten, sprach von der Bedeutung des Untersbergs, den in den letzten Jahren so viele besondere Menschen aus der ganzen Welt besuchten: der Mönch aus Laos, die zahlreichen Schamanen, die ihr Licht der Hoffnung und des Friedens mitbrachten.
Er sprach von unseren Brüdern und Schwestern der Bäume und Steine und erinnerte damit an das Lebenswerk des heiligen Franz von Assisi.
Und es war auch wieder ausgerechnet zu diesem Tag, dass unser "Stern von Bethlem", der "Stern der Weisen" am Teufelsloch im Lattengebirge zur Mittagszeit (siehe Fotowebcam unten) leuchtet. Es ist wohl unser Sonnenauge, das als Manifestierung der Bergmutter Percht, sein Licht ins Tal schickte - zur Waldandacht zu Füssen des Untersbergs.
Ein Licht der Weisheit.




zum Foto: so sah ich den Sonnendurchgang zu seinem Beginn am 20. November

Während tagsüber die Sonne schien, das Sonnenauge zur Mittagszeit erstrahlte, kam der Regen zur Nachtmesse - der Himmel spendete seinen Segen, für all die Menschen, die den Weg dorthin fanden.
Danke


Donnerstag, 17. November 2022

Seelenfenster - Durchgänge zu den Seelenwegen

Kürzlich entdeckte ich in einem antiquarisch erworbenen Buch ( = Siegmund Riezler: Die Orts-, Wasser- und Bergnamen des Berchtesgadener Landes, 1913) den Begriff Seelenfenster. Sie heißen im Berchtesgadener Land Seelabalgga oder auch Seelenglotz oder Seelenloch. Es sind "kleine Fensterchen im Blockhausbau (...), die einem alten heidnischen Brauch zufolge geöffnet wurden, um der Seele Verstorbener Austritt zu gewähren und nach Verschließen von innen Wiedereintritt als Wiederkommer (Geister ?) zu verwehren."

Ein Seelabalgga unterhalb des Vogelhäusls am Hausknechtlehen
auf der Metzenleiten am Südhang der Kneifelspitze

Interessanterweise machten wir kürzlich einen Ausflug zur Kneifelspitze und ebenso kürzlich erhielt ich den Tipp, die Marxenhöhe zu besuchen, die nur 300 m Luftlinie vom Hausknechtlehen liegt.
Das Hausknechtlehen als früher typischer Zwiehof  bzw. Einödhof (erbaut 1592 !) selbst ist inzwischen zu einer Ferienwohnung umgebaut worden, ebenso der nebenstehende Feldkasten und steht unter Denkmalschutz, daher ist auch noch das Seelenfenster im Originalzustend erhalten.

In der Region Maria Gern - eventuell im Berchtesgadner Raum selbst - gab oder gibt es noch mehrere Seelenfenster.
Dem Volksglauben nach wurden die verstorbenen Seelen auf ihrem Seelenweg in den Schoß der Urmutter und Bergmutter Percht von den Seelenbegleitern (= Zug der Untersbergmandl) geführt - und damit in das Ahnenreich des Untersbergs, als einzigen mitteleuropäischen Ahnenberg.
Bis heute hat sich das Wissen um Seelenwanderung und Seelenbegleiter nicht nur in den Untersbergsagen sondern auch sehr stark in der Schweizer Bergwelt mit ihrem Gratzug (Stichwort Winna) erhalten.
Im Volk gab es lange Zeit den Brauch Kerzen in Fenster zu stellen, um den in Dunkelheit umherirrenden Armen Seelen den Weg zu weisen. In den Zeiten ohne Elektrizität galt die Dunkelheit als Zeit der Geister. In heutiger Zeit werden Seelenwege aufgrund der Zersiedlung und Lichtsmog von den Armen Seelen nicht mehr gefunden oder erkannt und so werden sie heute wie damals zu Irrlichtern.

Das Thema passt natürlich gerade jetzt zu den bevorstehenden Rauhnächten, wo die Percht mit ihrer Wilden Jagd die Armen (verirrten) Seelen zum Jahresende aufsammelt und in ihr Unterweltreich begleitet.
Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist auch die landschaftsmythologische Lage jener Bauernhäuser bei Berchtesgaden bzw. Maria Gern, gilt dieser Bereich nach der Patriachatsforscherin Dr. Heide Göttner-Abendroth (Philosophin und Kultur- und Gesellschaftsforscherin) doch als der Ausläufer der Roten Liegenden Göttin von Ettenberg. Vom Kiliansberg im Zentrum des Unterleibs der Liegenden Göttin gibt es die Überlieferung der Drei Sennerinnen, die versteinert wurden. Göttner-Abendroth identifiziert wiederum einen Tätigkeitsraum der Drei Wildfrauen als Priesterinnen der Percht, die dort sogar eine Alm besaßen und im Rahmen der Patriachalisierung sich zurückzogen.


Sonntag, 6. November 2022

Das Geheimnis der Weißbäche und Schwarzbäche

BergQuellen als Lebensursprünge und Wiedergeburtsorte

Früher machte ich mir wenig Gedanken über die Bedeutung zahlreichen Weiß- und Schwarzbäche in meiner Heimatregion bis mich die Keltenforscher Dr. Georg Rohrecker und Inge Resch-Rauter aufklärten, dass weiß, schwarz, rot in matriachalen Kulturen sakrale Farben waren.
Sie stehen für die Göttinnentrinität
Weiß = Mondgöttin WilBeth = Jungfrau
Rot = Sonnengöttin Borbeth = Reife Frau
Schwarz = Erd- und Todesgöttin AmBeth = Alte Weise
Diese archaischen Symbolfarben finden sich in den Schwarz-/Weiß-Fluren und -Gewässernamen wieder. Hier haben sie sich in das kollektive Unbewusste (Nach C.G. Jung) manifestiert und meiner Meinung nach ein morphogenetisches Feld (nach R. Sheldrake) erzeut.
Ich konnte dies an meiner eigenen Biografie feststellen. So wuchs ich in Bayerisch Gmain auf und der dortige WEISSBACH war in meiner Kindheit, Jugend, als Erwachsener und auch in meiner Reife ein bedeutender Kraftort, der mich viel lehrte (z.B. die Bedeutung des Sonnendurchgangs am Teufelsloch direkt oberhalb des Weißbachs: während die Sonne zu einer bestimmten Zeit zur Wintersonnenwende das Tal „erleuchtet“ und Sonnengöttin und Erdgöttin damit vereinen – und damit Geburt und Tod/Wiedergeburt).
Der SCHWARZBACH, der parallel zum Weißbach in Bad Reichenhall-Schwarzbach fließt, begleitete mich einige Zeit während meiner Reifung und führte zu Veränderungen (Symbolkarte im Tarot für Veränderung = Tod).
Ein eigenartiger Zufall ließ mich für unsere neueste abenteuerliche (zumindest was die Anreise betraf) Recherchetour zu den vergessenen Kraft- und Kultplätzen im Salzkammergut das Schwarzenbachloch und das Weißenbachtal auswählen – vielleicht, weil sie genau gegenüber liegen?
Ich fand beim Schwarzenbachloch am Raschberg oberhalb Bad Goisern (heute als Glücksplatz touristisch beworben) einen geheimen Versammlungsort der Protestanten, der sie dort vor Verfolgung, Vertreibung und Tod schützte und in heutiger Zeit zur Erinnerung als „Toleranzweg“ zur Quellhöhle ausgeschildert ist.
Im Weißenbachtal gegenüber findet sich ein versteckter Thingplatz – also ein Versammlungsort der keltischen Urbewohner – den der Heimatforscher Sepp Aitenbichler als solchen definiert. Der Ort, nahe einer Klause des Weißenbaches gelegen, ist nicht ausgeschildert, dennoch erwartet einem dort im Wald ein uralter imposanter Steintisch mit ebenso imposanten Steinsitzen – fälschlicherweise (O-Ton Aitenbichler) als Kaisertisch auf einer Infotafel ausgewiesen. Etwas weiter entfernt erhebt sich ein kleiner, offensichtlich aufgeschütteter sogenannter Elfenhügel. Auf einer Seite ist noch eine Art Steintreppe erkennbar. Ein kultischer Versammlungsort? Lage und Energie lassen jedenfalls darauf schließen.
Um wieder in meine Heimat und damit die Bioregion Untersberg zurückzukehren möchte ich an dieser Stelle auf bemerkenswerte Analogien zu den hiesigen Weiß- und Schwarzbächen hinweisen.
Das Schwarzbachloch bei Oberjettenberg ist die wichtigste Quelle des Reiteralmgebirges, ihr stärkster Quellaustritt im Tal. Sie liegt direkt unterhalb des Gebietes namens Kirche auf der Hochfläche der Reiteralm, wo sich in einer weiteren Höhle (ebenfalls Kirche benannt) unzählige Petroglyphen befinden – ein Kultort der Frühzeit. Schon am Aufstieg zur Reiteralm liegt ein mächtiger Stein mit Runen-Ritzungen (= Runenstein) und dieser liegt wiederum oberhalb der Schwarzbachquellhöhle, in deren Nähe sich zudem alte und neue Steinkreise zeigen.
In der Quellhöhle selbst haben sich Kulte entwickelt. Nach dem Tod eines Höhlentauchers wurde in einem Höhlenteil eine Art Altarraum (Kruzifix an der Wand / Totenkult) eingerichtet. Im Eingangsbereich wird seit vielen Jahren durch Einbringen und Schmücken eines Christbaums Weihnachten gefeiert. Totenkulte in Resonanz mit der heiligenen Farbe Schwarz und der Erdmutter Ambeth (ethymologischer Ursprung des Begriffes „Anbeten“).
An der Weißbachquelle (auch Wasserloch) am Zwieselausläufer bei Inzell findet sich sogar gegenüber – im Falkenstein – eine Frauenhöhle, die den Überlieferungen nach von den Wildfrauen bewohnt war. Hier bildet die Quellhöhle eine Einheit mit der dort aktiven Göttinnentrinität. Am Nordausläufer des Falkensteins bei Inzell-Burgstall erheben sich zudem die beiden geheimnisvollen Sonnen- und Mondzeremonialhügel.
Um die Resonanzphänomene zu den Weiß- und Schwarzbächen mit ihrem Quellwasser weiter zu dokumentieren und zu untersuchen wäre eine aufwendige Feldforschung notwendig und wäre höchst interessant!
Inwieweit ist das morphische Resonanzfeld (heute noch) wirksam?
Inwieweit verbindet es uns noch mit unseren göttlichen Ursprüngen?
Foto: Bethendarstellung im Südtiroler Meransen auf der Umzugsfahne statt weiß-schwarz-rot hier gelb-rot-blau

Mittwoch, 2. November 2022

Anderswelt Untersberg im November

In diesem Monat, ab 20. November, beginnt eine seltsame Zeit in der Bioregion Untersberg – die Sonnenzeit am Teufelsloch in der Schlafenden Hexe. Für 2 Monate scheint die Sonne durch jenes mythisch-mystische Felsenloch im Lattengebirge und bestrahlt dabei eine bestimmtes Gebiet im Tal – zwischen Bayerisch Gmain (Hohenfried) und Großgmain (Hochburghöhe).
Die Überlieferungen berichten von einer Sennerin namens Agnes, die sich mit dem Teufel eingelassen hat und dann versteinert wurde (= Steinerne Agnes).
Ist jetzt die Zeit ihrer Erlösung gekommen?
Mit Beginn der Sonnen(durchgangs-)Zeit am Teufelsloch (= Der Stern von Bethlem wird zum bioregionalen Stern vom Lattengebirge) zeigt sich zudem eine weitere Eigenart dieser Region. Am 25. November wird vom Untersbergpfarrer Herbert Schmatzberger zu Füssen des Untersbergs in einer kleinen Waldkapelle (= Waldandacht) die Weihnacht gefeiert. Es ist die Manifestation einer Art Zeitanomalie – und dennoch von ihm ein historisch gut recherchiertes Ereignis.
Noch eine mythologische Besonderheit kehrt jedes Jahr wieder zum Untersberg: Die Wilde Jagd am 2. Donnerstag im Advent, wenn die Percht mit ihren Begleitern, jedes Jahr an einem anderen geheimen Ort von Hof zu Hof zieht und ihren Kult zelebriert. Aus längst vergessenen Zeit werden damit die Armen Seelen erlöst, werden sie aufgesammelt und ins Reich der Bergmutter in den Untersberg gebracht. Mit dem Perchtentag am 6. Januar, womit einst noch der Percht gedacht wurde, enden auch jene geheimnisvollen Rauhnächte.
Vorher, am 21. Dezember – zur Wintersonnenwende - ist der Höhepunkt des Sonnenschauspiels am Lattengebirge in der Schlafenden Hexe. Jene landschaftsmythologische Felsenhexe pulsiert an ihrem Höhepunkt, zeigt ihre erwachte Kraft, ihre Fruchtbarkeit und ihr Licht.
Die Rauhnächte können so in jeder Region einen anderen Zeitraum umfassen. Ich nenne sie daher die „bioregionalen Rauhnächte“, die hier am Untersberg 2 Monate dauern.
Durch die menschliche Zersiedlung der Erde wurden viele der alten Kultplätze und damit auch Kraftorte abgesperrt, vergessen/übersehen oder sogar zerstört.
Was Hohenfried und die Hochburghöhe betrifft, finden auch wir hier Privatbesitz vor, mit Einschränkungen der Besuchsmöglichkeit und der Notwendigkeit offiziell um Einlass zu ersuchen. Es gibt jedoch auch öffentliche Wege und/oder verborgene Steige, die jeder für sich finden kann. Ich gebe dazu keine Hinweise.
Es erfordert schon einen gewissen Unternehmungsgeist, um an diese besonderen Orte zu kommen – und das ist auch richtig so. Diese Orte wollen respektiert, geachtet und ehrfurchtsvoll erfahren werden, dann können wir dort einkehren, in den Geist von Mutter Erde, in ihren Jahreskreis, in ihre Energie, in ihr Licht.
S̲t̲i̲c̲h̲w̲ö̲r̲t̲e̲r̲:̲
𝙏𝙚𝙪𝙛𝙚𝙡𝙨𝙡𝙤𝙘𝙝
𝙎𝙤𝙣𝙣𝙚𝙣𝙙𝙪𝙧𝙘𝙝𝙜𝙖𝙣𝙜
𝙎𝙘𝙝𝙡𝙖𝙛𝙚𝙣𝙙𝙚 𝙃𝙚𝙭𝙚
𝙎𝙩𝙚𝙞𝙣𝙚𝙧𝙣𝙚 𝘼𝙜𝙣𝙚𝙨
𝘿𝙞𝙚 𝙖𝙣𝙙𝙚𝙧𝙚 𝙒𝙚𝙞𝙝𝙣𝙖𝙘𝙝𝙩
𝘽𝙞𝙤𝙧𝙚𝙜𝙞𝙤𝙣
𝙎𝙖𝙣𝙠𝙩 𝙕𝙚𝙣𝙤 𝙎𝙤𝙣𝙣𝙚𝙣𝙨𝙘𝙝𝙖𝙪𝙨𝙥𝙞𝙚𝙡
𝙒𝙖𝙡𝙙𝙠𝙖𝙥𝙚𝙡𝙡𝙚
𝙃𝙤𝙘𝙝𝙗𝙪𝙧𝙜𝙝𝙤̈𝙝𝙚
𝙃𝙤𝙝𝙚𝙣𝙛𝙧𝙞𝙚𝙙
𝙒𝙞𝙡𝙙e 𝙅𝙖𝙜𝙙
𝙋𝙚𝙧𝙘𝙝𝙩
𝙋𝙚𝙧𝙘𝙝𝙩𝙚𝙣𝙩𝙖𝙜
𝙍𝙖𝙪𝙝𝙣𝙖̈𝙘𝙝𝙩𝙚



Portale in die andere Welt

  MYTHOS UNTERSBERG Portale in die andere Welt Am Untersberg gibt es Portale in eine andere Welt, Zeitportale, Dimensionsportale, Andersw...